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Stress less: Wie Stress chronische Schmerzen beeinflusst
Verschiedene Faktoren tragen zur Entstehung und Aufrechterhaltung chronischer Schmerzen bei. Neben Schmerzintensität und Komorbiditäten spielen Stress und Bewegungsmuster eine entscheidende Rolle. Auf der therapie MÜNCHEN gibt Physiotherapeutin Rita Morf Einblicke in diese Zusammenhänge und erläutert, wie Therapeuten Stressniveau und Aktivitätsmuster bei ihren Patienten erkennen können.
Stress und Schmerz sind eng miteinander verknüpft und beeinflussen sich gegenseitig. Stress umfasst körperliche und psychische Reaktionen, die darauf abzielen, die innere Balance und Stabilität des Körpers nach einem belastenden Ereignis wiederherzustellen.
Schmerz kann als eine besondere Form von Stress gesehen werden, da er den Körper in Alarmbereitschaft versetzt und zusätzliche Belastungen erzeugt. Wenn Schmerz chronisch wird, bedeutet das nicht nur, dass die Schmerzrezeptoren dauerhaft aktiviert sind, sondern auch, dass der Körper dauerhaft in einem Zustand erhöhter Stressreaktion bleibt. Diese anhaltende Stressüberlastung kann die physiologischen und psychologischen Systeme überfordern.
Aktivitätsmuster und Chronifizierung
Die Art und Weise, wie Menschen mit ihren Schmerzen umgehen, beeinflusst nicht nur den Verlauf ihrer Erkrankung, sondern auch ihr Stressniveau. Zu diesen Aktivitätsmustern gehören drei verschiedene Verhaltensweisen:
- Vermeidung: Vermeidungsverhalten kann zu einer Schwächung der Muskulatur und eingeschränkter Bewegung führen, was die Schmerzen verschlimmern kann. Vermeidung kann zusätzlich den Stress erhöhen und die Schmerzwahrnehmung verstärken, da durch die verminderte Aktivität auch die körperliche Fitness und Anpassungsfähigkeit leiden.
- Überaktivität: Betroffene setzen Aufgaben trotz Schmerzen fort. Dies kann zu einer Überlastung der schmerzenden Strukturen führen, Schmerzen verstärken und den Stresslevel erhöhen.
- Pacing: Pacing ist eine Strategie, die darauf abzielt, ein Gleichgewicht zwischen Aktivität und Regeneration zu finden. Diese Methode kann dabei helfen, das Stressniveau zu regulieren und die Schmerzen zu kontrollieren.
Bedeutung für die Praxis
Unter dem Vortragstitel „Stress less“ erklärt Rita Morf den Zusammenhang zwischen Aktivitätsmustern, Stress und Chronifizierung von Schmerzen. Die Teilnehmer lernen, wie sie die individuellen Neigungen ihrer Patienten zu einem bestimmten Aktivitätsmuster erkennen können. Durch die Bewertung des Stressniveaus der Patienten können Therapeuten gezielt Maßnahmen entwickeln, um die Auswirkungen von Stress auf chronische Schmerzen zu minimieren.